7 Wochen Fukushima. 25 Jahre Tschernobyl – Wie geht es weiter?

Genau vor 7 Wochen hat es angefangen – die Reaktorkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima!

Genau vor 25 Jahren hat es angefangen – die Reaktorkatastrophe im russischen Tschernobyl!

Die Bilder aus Fukushima verschwinden weitgehend aus den Medien…
Die Bilder aus Tschernobyl sind kurz nach der Katastrophe verschwunden – einzig war damals die Angst vor dem Fallout allgegenwärtig. Wir waren von Tschernobyl indirekt betroffen. Uns hat der Fallout am Rande auch erreicht. In anderen Regionen war der Fallout um ein Mehrfaches stärker.

Auch heute verdrängen viele die Ereignissen. Das unsichtbare, schleichende Entweichen von immer mehr Radioaktivität in die Umwelt ist für die Medien – verglichen mit den sich überschlagenden Ereignissen in den ersten Tagen – wenig spektakulär.

Viele wissen nicht, dass es in Fukushima immer schlimmer wird.

Die Umweltorganisation Greenpeace will vor der Küste von Fukushima unabhängige Messungen vornehmen. Sie werden aufgehalten und abgeblockt. Die japanische Regierung weiß sehr genau warum! Tag für Tag lassen sie sehr hoch verstrahltes Abwasser ins Meer. Die Medien schauen nicht mehr zu, da können sie machen, was sie wollen.
Das erinnert an die Zeiten der Dünnwasserverklappung auf Hoher See…

Viele wußten nicht, und wissen selbst heute nicht, dass es in der Region um Tschernobyl über die 25 Jahre nicht besser geworden ist. Menschen sterben armselig, vertrieben aus ihrer Heimat, gebären kranke Kinder. Eine Region ist über ein riesiges Arsenal abgesperrt und unbewohnbar – für unvorstellbar sehr sehr sehr viele Jahre!

Nach Fukushima ist mit dem 25. Jahrestag von Tschernobyl die weiter zurück liegende Reaktorkatastrophe wieder in den Blick der Medien, der Politik und damit auch in den Blick der Menschen geraten.

Der Super-GAU in Tschernobyl vor 25 Jahren

Zum Jahrestages der Tschernobyl-Katastrophe gingen am Montag dem 25.04.2011 mehr als 140.000 Menschen an den 12 Atomstandorten und an vielen anderen Orten in Deutschland gegen Atomkraft auf der Straße. Weitere 25.000 demonstrierten bei internationalen Aktionen wie in Cattenom und Fessenheim.
Durch die Fukushima-Katastrophe haben die Gedenkfeiern für Tschernobyl eine schreckliche Aktualität gewonnen. Die Menschen haben einmal mehr gesehen, dass Atomkraft niemals beherrschbar ist. Es ist nur eine Frage, wie lange wird man sich daran erinnern und wieder in den Alltagstrott verfallen…

Aber was macht die Politik?

Sie ist mundtot geworden. Nichts zu hören. Nichts zu sehen! Sie wollen die Katastrophe erneut wie Tschernobyl einfach aus sitzen.

Bis Mitte Juni will die Bundesregierung ihren künftigen Atomkurs „festklopfen“. Derzeit beraten zwei Kommissionen stellvertretend für die Gesellschaft:

  • Die Reaktor-Sicherheitskommission soll einen Arbeitsplan für die Überprüfung der deutschen Anlagen erstellen.
  • Die andere Kommission ist die sogenannte Ethikkommission. Diese soll „den gesellschaftlichen Dialog voranbringen“ und Empfehlungen zur weiteren Nutzung der Atomkraft abgeben.

Am 28.04.2011 fand eine zehnstündige öffentliche Sitzung der Ethikkommission statt. Live im Fernsehen zu sehen. Auf Twitter wurde über die Sitzung informiert und kritisch hinterfragt sowie sehr gut kommentiert.

Am 16. Mai legt die Reaktor-Sicherheitskommission ihren Abschlussbericht vor.
Der Bericht der Ethikkommission ist für den 28. Mai geplant.

Am 3. Juni wird es dann spannend. An dem Tag will die Bundesregierung ein Beschlusspapier zur Energiewende vorlegen, auf Basis der Ergebnisse der beiden Kommissionen. Dieses Papier und die sich daraus ergebenden Gesetzesänderungen sollen bereits am Montag, den 6. Juni, vom Kabinett beschlossen und sofort in den Bundestag eingebracht werden werden.

Es soll also ein neues Atomgesetzt beschlossen.

Es ist derzeit alles offen!
Unterschwellig gewinnt man aber den Eindruck, dass über weitere Lügen dem Bürger Angst vor einer Energiewende gemacht werden soll. Die Atomkonzerne legen die gleichen Geschichten auf den Tisch, die wir bereits seit Jahren immer wieder gepredigt bekommen. Doch die Menschen haben verstanden, dass ihnen hier Geschichten erzählt werden. Wir haben verstanden, wie wir das zu beurteilen haben. Der immer wieder aufkeimende Protest zeigt dies.

Die Menschen wollen den Ausstieg – schnellst möglich – SOFORT!

Die Chance, den Ausstieg endlich und endgültig durchzusetzen, war noch nie so groß wie heute.
Die Atomlobbyisten hoffen, dass der Protest in den nächsten Wochen abebbt. Sie hoffen, dass die Menschen dumm sind. Sie hoffen, dass die Menschen schnell vergessen. Die Lobbyisten wollen im Mai den Druck auf die Regierung erhöhen und das Maximum für die Bilanzen von E.ON, RWE, und Co herausholen. Zahlen soll’s der Steuerzahler – wieder einmal mehr!
Sie hoffen, dass der Druck der Menschen zur Abschaltung der AKW’s nachlässt.

Doch da haben sie die Rechnung ohne uns gemacht 🙂
Jetzt müssen wir den Druck sogar noch erhöhen. Wir müssen einfordern, dass endlich verbindliche Konsequenzen aus Tschernobyl und Fukushima gezogen werden!
Kein weiteres Fukushima. Kein weiteres Tschernobyl.

Daher werden wir am 28. Mai, kurz bevor Kanzlerin Merkel über die Zukunft der Atomkraft entscheiden will, erneut auf die Straße gehen. Dieses Mal breit in der Fläche: In über 20 Städten finden Demonstrationen statt. Damit hat es niemand weit bis zur nächsten Demo.

Bislang sind fest dabei:

  • Berlin
  • Bonn
  • Bremen
  • Dresden
  • Erfurt
  • Essen
  • Frankfurt am Main
  • Freiburg
  • Fürth
  • Göttingen
  • Hamburg
  • Kiel
  • Landshut
  • Magdeburg
  • Mainz
  • Mannheim
  • München
  • Münster
  • Rostock
  • Ulm

Auch in Wilhelmshaven und Koblenz werden tolle Demos stattfinden! Ganz Deutschand wird Kopf stehen – versprochen!

Die Demonstrationen werden in den Städten von vielen verschiedenen lokalen und regionalen Bündnissen vorbereitet und durch einen bundesweiten Trägerkreis unterstützt.

…und noch weitere Aktionen

Gemeinsam können wir jetzt viel und Großes bewegen!

Nur, eines ist wichtig –> MIT machen! IHR müsst MIT MACHEN!

Mehr Informationen zu den bundeweiten Demos am 28. Mai gibt es hier und bei den tollen Organsiationen wie Campact und Ausgestrahlt. Super auch die Unterstützung der Organisationen wie BUND, Greenpeace oder IPPNW!

Basis für den Text ist ein Aufruf von Campact – DANKE für Euren Einsatz!

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